Osteopathiepraxis
Myriam Granert

Trauma Therapie

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Nicht jedes schlimme Ereignis muss ein Trauma sein. Wenn wir uns durch einen äusseren Anlass bedroht fühlen, reagiert unser Nervensystem, unser biologisch gesunder Selbstschutz, mit Kampf-, Flucht- oder Erstarrungsreaktion. Ist die Gefahr vorüber, atmen wir oft ein paar Mal tief durch und können uns wieder unserer zuvor unterbrochenen Tätigkeit widmen. Das ist gesund und sinnvoll!
Ein Trauma ist jedoch dadurch charakterisiert, dass etwas zu viel, zu schnell oder zu heftig geschieht. Das Nervensystem reagiert ebenfalls mit Kampf, Flucht oder Erstarrung, ist aber so überwältigt, dass ein tiefes Durchatmen nicht ausreicht um uns selbst wieder zu regulieren.

Anzeichen dafür, dass die Ladung der Stresshormone, die bei der Gefahr ausgeschüttet und nicht physiologisch neutralisiert und abgebaut wurden, und sich diese im Körper gespeichert hat, sind z.B.

auf der Körperebene:

  • Schlafstörungen
  • Verdauungsprobleme
  • chronische Schmerzen
  • Migräne
  • Nacken- und Rückenprobleme
  • Probleme mit dem Immun-, Hormon- und Stoffwechselsystem
  • Restless legs

auf der Befindlichkeitsebene:

  • Anspannung, schnelles "gestresst sein"
  • Unruhe, Überaktivität
  • Aggressivität, plötzliche Wutausbrüche
  • Ängste
  • Panikattacken
  • Verlust der Lebensfreude, Depressionen
  • Konzentrationsschwäche
  • Dissoziation
  • Beziehungs- und Bindungsunfähigkeit
  • Gefühle des Gelähmt- und Gefangenseins
  • Erschöpfung, chronische Müdigkeit, Burnout
  • Vermeidungsstrategien

Diese für die betroffenen Menschen oft verwirrenden und beängstigenden Symptome, zeigen sich manchmal erst nach Monaten oder Jahren.

Um wieder zurück zur Lebensfreude, Vitalität und Verbundenheit mit sich und der Umwelt zu gelangen, bietet z.B Somatic Experiencing nach Dr. Peter Levine eine gute Möglichkeit. Diese Methode stellt nicht so sehr die Geschichte des Ereignisses in den Vordergrund, sondern die Reaktionsweise des Nervensystems, das heisst, wie die physiologischen Regulationskräfte des Nervensystems mit der Bedrohung fertig geworden sind. Mit Erkennen und/oder Entdecken von persönlichen Ressourcen, bewusstem Wahrnehmen von Körperempfindungen (’felt sense’), Orientierung in Zeit und Raum, Langsamkeit und Achtsamkeit kann die im vegetativen Nervensystem „eingefrorene" Stress-Energie „auftauen" und in erträglichen Dosen abgebaut werden. Der Körper macht dabei die Erfahrung, dass die Gefahr jetzt wirklich vorüber und die Situation überstanden ist.

Mögliche Traumatische Ereignisse sind im Leben von vielen Menschen vorhanden:

  • Minderversorgung im Mutterleib
  • Komplikationen bei der Geburt
  • Vernachlässigung in den ersten Lebensjahren
  • medizinische Eingriffe und Narkosen
  • schwere Erkrankungen von sich selbst oder geliebten Menschen
  • Unfälle
  • Verlusterlebnisse
  • Fluchterfahrungen
  • Gewaltsituationen
  • Naturkatastrophen